Hemmstoffuntersuchung NEU

Umstellung der Hemmstoff-Testsysteme ab Juli 2025

Ab dem 1. Juli 2025 kommt in Österreich ein neues Testsystem zur Prüfung von Rohmilch auf Hemmstoffe im Rahmen der Qualitätsbezahlung zum Einsatz. Der bisher verwendete Brillant-Schwarz-Reduktionstest (BRT) wird durch die empfindlicheren Tests BRT hi-sense bzw. Delvotest® T ersetzt.

Regelung in Österreich (Milchwirtschaft)
Die Untersuchungspflicht ist in der Erzeuger-Rahmenbedingungen-Verordnung festgelegt. Die Agrarmarkt Austria (AMA) legt die fachlichen Vorgaben fest, wählt geeignete Testsysteme aus und überwacht die Untersuchungslabore.
Die Anlieferungsmilch jedes milchliefernden Betriebs wird mindestens einmal pro Monat stichprobenartig auf Hemmstofffreiheit überprüft.

Merkmale von BRT hi-sense und Delvotest® T:

Die neuen Testsysteme sind – wie der bisherige BR-Test – qualitative Nachweismethoden. Sie zeigen an, ob Hemmstoffe in der Milch vorhanden sind („positiv“) oder nicht („negativ“), ohne dabei die Art oder Menge des Wirkstoffs zu benennen.

  • Erhöhte Empfindlichkeit beim Nachweis antibiotischer Rückstände
  • Erweitertes Wirkungsspektrum, insbesondere gegenüber verschiedenen Antibiotikagruppen
  • Zuverlässiger Nachweis selbst bei Gehalten nahe am zulässigen Rückstandshöchstwert (MRL)

Diese Eigenschaften tragen wesentlich zur Erhöhung der Sicherheit in der gesamten Milchlieferkette bei. Bei sachgemäßer Anwendung von Tierarzneimitteln und konsequenter Einhaltung der vorgeschriebenen Wartezeiten sind jedoch keine negativen Auswirkungen zu erwarten.

Konsequenzen für Milchbetriebe

Ein positiver Hemmstoffbefund hat für den Milcherzeuger folgende Konsequenzen:

  • Abzüge bei der Qualitätsbezahlung, da die Milch nicht der Sonder- oder Klasse I-Qualität entspricht.
  • Liefersperre: Eine Wiederaufnahme der Milchlieferung ist erst möglich, wenn eine hemmstofffreie Anlieferungsmilch nachgewiesen wurde.
  • Kostenübernahme: Entsorgungskosten sowie mögliche Schadenersatzforderungen bei Hemmstoff-Kontaminationen im Sammelwagen können dem verursachenden Milcherzeuger angelastet werden.

Empfehlungen zur Vermeidung von Hemmstoffeinträgen (Auszug)

Um Hemmstoffrückstände sicher zu vermeiden, empfiehlt sich folgendes Vorgehen auf Betriebsebene:

  • Anweisungen der/des Hoftierärztin/Hoftierarztes beachten
  • Strikte Einhaltung der Wartezeiten nach jeder Medikamentengabe
  • Hemmstoffkontrolle der behandelten Tiere am Ende der Wartezeit (idealerweise im Labor)
  • Klare Kennzeichnung bzw. Separierung behandelter Tiere
  • Behandelte Tiere immer zuletzt melken, um Kreuzkontamination zu vermeiden
  • Weitere Informationen – Broschüre der LKO: 👉  Hemmstoffe in der Milch

Überblick der Leistungen der Landwirtschaftskammer für unsere Sennalpen:

– Alpsennkurse für Anfänger und Fortgeschrittene

– Schulungen zur Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben

– fachliche Weiterbildungsveranstaltungen

– Beratungen in der Milchgewinnung, Tierhaltung und Fütterung

– Beratungen in der Produktion und Qualitätssicherung von Alpkäse

– Durchführung der Eigenkontrolle zur Einhaltung der Markenprogramme (AMA Gütesiegel, Gentechnikfreiheit, Heumilchrichtlinien als               garantiert traditionelle Spezialität, geographischer Ursprungsschutz)

– Investitionsberatung, Bauplanung

– Untersuchungen zur Lebensmittelsicherheit werden von LÄNDLE ANALYTIK, dem Labor der LK Vorarlberg durchgeführt